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USD/JPY (1995 - Q1/2016)

USD/JPY (1995 - Q1/2016)
Langfristchart und Status April 2016

Der Japanische Yen hat seit Beginn der neuen wirtschaftspolitischen Ausrichtung durch Premier S. Abe im Jahr 2012 bis April 2016 zum USD um insgesamt ca. 40 %, zum EUR um ca. 32 %, abgewertet.

USD/JPY 101,111 (magic "moments"), 1995 - April 2016Big Picture/JFD-Brokers: http://go.guidants.com

Die Abwertung vollzog sich in den letzten Jahren immer in Schüben. Auslöser war meist eine Ausweitung der geldpolitischen Lockerung seitens der japanischen Notenbank. Aber auch der starke USD spiegelte sich in einem schwachen JPY wieder. Bei einem Kurs von knapp 126 erreichte der japanische Yen zum USD im August letzten Jahres den niedrigsten Wert seit 2002 (!).

Ungünstige Fundamentaldaten
Im November 2014 hat die Ratingagentur Moodys das Länderrating Japans von AA3 auf A1 herabgestuft. Begründet wurde der Schritt mit bestehenden Zweifeln, dass Japan die mittelfristigen Budgetziele erreichen kann. Aufgrund des rekordverdächtigen Niveaus der japanischen Staatsverschuldung und die Schwierigkeiten, diese in einen tragbaren Zustand zu überführen, drohen weitere Ratingherabstufungen.

Steigen die Zinsen als Konsequenz daraus (was unter dem gegebenen geldpolitischen Rahmenprogramm erschwert wird), stiege auch der Schuldendienst. Gleichzeitig verschlechtern sich Japans Außensalden. Die japanische Handelsbilanz
hat noch im letzten Jahr aufgrund der hohen Energieimporte ein Minus ausgewiesen; die vor kurzem berichtete Verbesserung ist hauptsächlich dem gesunkenen Ölpreis geschuldet.

Fundamental-bewertungs-Gedanke
Ein "Fairer Wechselkurs" impliziert ("eigentlich") eine Aufwertung; Ein wesentlicher Grund für die Abwertung bisher war die erwartete Steigerung der Inflationsrate. Nach dem Konzept der Kaufkraftparitätentheorie (PPP), wird der faire Wechselkurs einer Währung über die Inflationsdifferenzen berechnet.

Aufgrund der langen Deflationsphase hat sich zu den USA bzw. Eurozone eine beträchtliche Inflationslücke aufgebaut. Demnach wäre der Yen derzeit unterbewertet, das heißt, dieser müsste zum USD längerfristig aufwerten. Steigende japanische Inflationsraten bzw. niedrige Inflationsraten in der Eurozone würden nach diesem Konzept - ceteris paribus - eine Verschiebung des Gleichgewichtswechselkurses nach oben (geringere Yen Aufwertung) bewirken.

Research-quellen/Original-Research-Langtext: 
Raiffeisen-Research (April 2016) .pdf http://www.internetwertpapiere.at
JFD-Brokers Analyse: http://www.vtad.de