ifo (Juli 2017)
Der ifo-Geschäftsklimaindex ist im Juli zum dritten Mal in Folge auf einen neuen Rekordwert gestiegen. "Die Stimmung in den deutschen Chefetagen ist euphorisch", sagte der Präsident des Ifo-Instituts, Prof. Dr. Clemens Fuest, in München.
"Die Unternehmen waren seit der Wiedervereinigung noch nie zufriedener mit ihrer aktuellen Geschäftslage. Auch der Ausblick auf die kommenden Monate verbesserte sich."
Der Geschäftsklimaindex kletterte im Juli von 115,2 auf 116,0 Punkte. Die Kapazitätsauslastung sei deutlich gestiegen, und der Optimismus für das kommende halbe Jahr habe nochmals zugenommen. "Die deutsche Wirtschaft steht unter Volldampf", sagte der Präsident des ifo Instituts.
Auf dem Bau stiegen die Indizes auf nie erreichte Höhen. Die Baufirmen beurteilten ihre aktuelle Lage als sehr gut und erwarteten eine weitere Verbesserung in den kommenden Monaten. Zur Info (zwischendurch): Der Ifo-Geschäftsklimaindex gilt als das wichtigste Konjunkturbarometer der deutschen Wirtschaft. Das Institut befragt dafür jeden Monat rund 7000 Unternehmen.
Mein Einwurf (Mag. Ralph Gollner), ob die Wirtschaft weiter "überhitzen" darf/kann? Nun, die ifo-Geschäftserwartungen (noch) nicht bei 110-level angekommen (wie zum Jahresende 2010, siehe im Chart oben)...
Folgend der Zusammenhang "Wirtschafts-wachstum & ifo"
Detailierte Infos bzgl. Erhebung:
Das ifo Geschäftsklima basiert auf ca. 7.000 monatlichen Meldungen von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, des Bauhauptgewerbes, des Großhandels und des Einzelhandels. Die Unternehmen werden gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate mitzuteilen. Sie können ihre Lage mit "gut", "befriedigend" oder "schlecht" und ihre Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monaten als "günstiger", "gleich bleibend" oder "ungünstiger" kennzeichnen. Der Saldowert der gegenwärtigen Geschäftslage ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten "gut" und "schlecht", der Saldowert der Erwartungen ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten "günstiger" und "ungünstiger". Das Geschäftsklima ist ein transformierter Mittelwert aus den Salden der Geschäftslage und der Erwartungen.
"RECAP Weltwirtschaftsklima"
per 4. Mai 2017
Das ifo Wirtschaftsklima hatte sich im zweiten Quartal deutlich verbessert, von 17,2 auf 26,4 Saldenpunkte. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Weltfinanzkrise im Spätsommer 2007. Die befragten Experten beurteilten insbesondere die aktuelle Wirtschaftslage günstiger als im Vorquartal. Aber auch der Ausblick für die nächsten 6 Monate verbesserte sich.
Woher kommen wir, bzw. in welchem Stadium des Konjunkturzyklus befindet sich Europa nun ?
Mehr Verständnis, bzw. ein besseres Gefühl für "den Konjunkturzyklus" und den Status Quo kann man evtl. nach Betrachtung des folgenden Schaubilds erhalten:
Unter den großen Volkswirtschaften im Euroraum herrscht das beste Wirtschaftsklima (in den letzten Monaten) in den Niederlanden, Deutschland, Österreich und Belgien. Ein besonders starker Anstieg im Vergleich zum Vorquartal zeigte sich in Spanien, den Niederlanden, Belgien, Österreich und Finnland.
Anmerkung: Seit 1981 befragt das ifo Institut im vierteljährlichen Turnus Experten aus einer Vielzahl von Ländern zur Konjunkturentwicklung und zu anderen Wirtschaftsdaten in ihrem jeweiligen Beobachtungsgebiet. Die Ergebnisse für den Euroraum basieren im Mai 2017 auf den Meldungen von 321 Experten.