EURTRY
Ein sehr heisses Eisen ("tricky situation")
Die Türkei schuldet ausländischen Gläubigern (per Q1-2018) 450 Milliarden Dollar, von denen 276 Milliarden Dollar in in Dollar und Euro denominiert sind. Der türkische Entwicklungsminister Lütfi Elvan...
...sagte der Zeitung Milliyet, dass der türkische Privatsektor zu ca. einem Drittel (36%) in ausländischen Währungen verschuldet sei.
Kurzfristige Schulden, die spätestens innerhalb von 12 Monaten zurückzuzahlen sind, machen (wohl) etwa ein Viertel der Gesamtschulden aus. Diese Daten legen nahe, dass der aktuelle Wertverlust der Lira höchstwahrscheinlich Bilanzdiskrepanzen und wirtschaftliche Belastungen für finanzielle wie nicht-finanzielle Institutionen hervorbringen könnte, sofern sie hochverschuldet sind.
Dem stehen ca. 88,4 Milliarden US-Dollar an Devisenreserven per Jänner 2018 gegenüber.
Weitere "tricky facts":
Reminder/Die Lira hat seit 2013 zum Dollar von 1,75 auf > 4 (!) abgewertet, was den Betrag an Lira, den lokale Unternehmen zur Rückzahlung ihrer Auslandsschulden benötigen, ERHEBLICH (!) erhöht.
♦ Hinzu kommt, dass die Zinssätze in den USA und in Euro steigen, was auch die Bedienung der Auslandsschulden erschwert.
♦ Der Wertverfall der türkischen Lira wirkt sich auch negativ auf die Energiewirtschaft der Türkei aus. Er führt zwangsläufig zu einer Verteuerung der Energie-Importe. Denn Öl und Erdgas werden in US-Dollar gehandelt.
links:
www.ceicdata.com/de/indicator/turkey
www.handelsblatt.com/finanzen/maerkte/devisen