magischer Punktestand (10.000 im DAX)
oft gesehen, oft überwunden...
Das Kursziel im Kopf (zwei wichtige Hinweise in diesem Zusammenhang):
♦ Die -für Viele- magischen 10.000 Punkte haben an sich eigentlich keinen Wert, aber das Ganze lässt sich psychologisch erklären: Menschen setzen sogenannte Anker. Das tun sie bei runden Zahlen, bei Kaufkursen und erst recht bei Allzeithochs. Und an diesen Ankern orientieren sie sich.
Experten sprechen von Verankerungsheuristik. Heuristiken sind mentale Abkürzungen und Strategien, die auf den eigenen Erfahrungen aufbauen und die das Gehirn ständig nutzt. Das geht ganz automatisch und völlig unbewusst.
Das Problem mit den Ankern: Sie sind nur schwer wieder einzuholen, deshalb haben die Anker auch eine so große Bedeutung. Ganz gleich übrigens, ob es um den Kursverlauf einer Aktie, die jüngsten Wirtschaftsdaten, den Studienabschluss der Tochter oder das neue Auto des Nachbarn geht: Es zählt nicht das absolute Ergebnis, sondern das relative Resultat im Vergleich zu einem bestimmten Referenzpunkt. Im Falle des Anlegers bedeutet das, dass er immer seinen ursprünglichen Kaufpreis oder das Kursziel im Kopf, wenn er seine Aktie betrachtet. Das Auto des Nachbarn betrachtet er niemals objektiv, sondern er vergleicht es beispielsweise mit seinem eigenen Auto. Welches ist schöner, schneller, teurer oder umweltfreundlicher?
♦ Rekorde haben eine fast schon magische Anziehungskraft, am extremsten ist es bei runden Zahlen, eben hier die das Anlaufen an die fünfstellige Zahl. Manchmal scheinen Börsianer vor solch einer Schwelle geradezu Angst zu haben. Börsianer erinnern sich nur zu gut daran, wie schwer sich der Dax im Jahr 2014 getan hat, die Marke von 10.000 Punkten erstmals zu überwinden.
Einer von mehreren links zu diesem Thema (Jessica Schwarzer): http://www.handelsblatt.com
Erstmaliger Anstieg über 10.000 Punkte war im Juni 2014: http://www.zeit.de