DAX-Dividenden (in Punkten 2013 - 2017)
Als einer der wenigen großen Indizes weltweit wird der DAX, wie ihn die Allgemeinheit kennt, als Performanceindex berechnet. Das heißt, bei dieser Berechnung fließen die Dividenden mit ein. Sie werden als Reinvestment berücksichtigt. Im...
...langfristigen Zeitfenster zeigt sich dadurch eine erhebliche Performancedifferenz zum DAX Kursindex, bei dem die Dividenden eben keine Berücksichtigung finden (Hinweis: "Reinvestment" >> heisst hier, dass Jahr für Jahr die Dividendenauszahlungen wieder in Aktienkäufe reinvestiert werden, somit nicht entnommen und verkonsumiert werden - Reinvestment also zwecks Nutzen des Zinseszins; Ein DAX-ETF würde dann als "thesaurierend" anstatt "ausschüttend" bezeichnet werden).
Interessanterweise findet bei den Charts der Einzelaktien diese Berechnungsmöglichkeit überhaupt keine Berücksichtigung. Es erden Dividenden quasi ignoriert, was im langfristigen Kontext natürlich das Ergebnis teils extrem verzerrt !
Somit erkennt man in den Aktiencharts NUR die reine Kursperformance EXKLUSIVE DIVIDENDEN. Doch nicht nur die englischsprachigen Börsianer wissen: Total Return setzt sich zusammen aus Kursgewinn/verlust und Dividendenzahlungen. In manchen Jahren können Dividendenzahlungen gar helfen, die Jahresperformance ins Plus zu drehen, somit eine positive Jahresrendite zu ermöglichen (neg. Kursentwicklung + Dividende = pos. Jahresrendite möglich).
Hinweis: Im DAX gibt es einige Unternehmen, welche seit dem Jahr 2006 ihre jährlichen Dividendenzahlungen zumindest immer beibehalten haben.
Einige erfahrene Börsenfüchse nutzen somit die historische Dividendenreihe einiger ausgewählter Aktien: Stetig steigende Dividenden deuten (nämlich oft) auf stetig steigende Gewinne hin. Und steigende Gewinne führen langfristig auch zu steigenden Aktienkursen (laut Finanztheorie). Die Marktteilnehmer schätzen also diese Qualität und Planbarkeit bei ihren Investments und belohnen sie (oft) mit steigenden Aktienkursen: Ein Win-Win somit - positive Signale verstärken das Vertrauen in die Aktie und somit der Anleger.
Conclusio: Der Effekt der Dividende auf die Gesamtrendite wird im langfristigen Kontext zumeist unterschätzt. Kein Wunder, sind doch gerade (die wohl oft verlierenden) Kurzfrist-Trader eher in (sehr) kurzfristigen Zeiträumen unterwegs. Für eine aussagekräftige Bewertung, was eine Aktie dem Investor langfristig gebracht hat, sind also die Dividenden unbedingt miteinzubeziehen! Alles andere verzerrt das Bild unter Umständen erheblich.
Dass die Dividendenkontinuität ein Qualitätsmerkmal eines guten Investments ist, ist (praktischerweise) keine neue Erkenntnis. Man muss das Rad somit nicht mehr neu erfinden...