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Die "magische" 200-Tage-Linie

Die "magische" 200-Tage-Linie

Die 200-Tage-Linie ist ein einfaches Mittel um Trends zu ermitteln und um Kauf- und Verkaufssignale zu erkennen. Die Methode gehört zu den bekanntesten und besticht durch ihre Einfachheit...

Aktienindizes und deren 200-Tage-Linie (beinahe ALLE drüber), Status: 16. Dezember 2016

Die 200-Tage-Linie gehört zu den einfachsten und bekanntesten Hilfsmitteln der Charttechnik. Der ursprüngliche Zweck des Indikators bestand darin, die oft wilden Kursschwankungen von Aktien oder Indizes zu glätten, damit der große Trendbesser sichtbar wird.

Berechnung - genial einfach
Die 200-Tage-Linie glättet die Kursschwankungen von Aktien oder Indizes um den Trend sichtbar zu machen. Dazu werden einfach die Schlusskurse der letzten 200 Tage addiert um daraus dann einen Durchschnittswert zu errechnen. D.h. die 200-Tage-Linie kann täglich berechnet werden, da jeweils der neueste Wert berücksichtigt wird und dafür der älteste Wert wegfällt. Es handelt sich um einen gleitenden Durchschnitt. Damit läuft sie den Kursen quasi hinterher und gehört daher zur Gruppe der trendfolgenden Indikatoren.

"The trend is your friend"

Diese finden in der Charttechnik von jeher große Beachtung, schließlich lautet die wohl wichtigste Regel der technischen
Analyse: "The trend is your friend."

Trends identifizieren
Mit Hilfe der 200-Tage-Linie lassen sich nun ganz einfach Kauf- und Verkaufssignale erkennen. Generell lässt sich sagen, wenn der Kurs über der 200-Tage-Linie notiert handelt es sich um einen Aufwärtstrend. Notiert der Kurs unterhalb der 200-Tage-Linie ist dies als ein Abwärtstrend zu bewerten.

Simple Annahme: Kauf- und Verkaufssignal erkennen
Kreuzt der Kurs die 200-Tage-Linie ist dies als Trendwechsel zu interpretieren und als Signal zum Kauf- oder Verkauf eines Wertes. Hat der Kurs bisher unter der 200-Tage-Linie notiert und durchbricht die Trendlinie nach oben, so ist dies als Kaufsignal zu deuten. Im umgekehrten Fall, sprich der Kurs hat bisher oberhalb der Linie notiert und durchbricht die 200-Tage-Linie nun nach unten, sollten die Werte verkauft werden.

Die Kombination ist entscheidend
Da die Regel sehr bekannt ist und auch von vielen genutzt wird, kann es auch zu Fehlsignalen kommen. Zum Beispiel kann ein Kurs lediglich eine kurze Zeit über der Linie notieren, um danach wieder zu fallen. Um sich insgesamt ein besseres Bild machen zu können, sollten bei der Analyse auch andere Instrumente genutzt werden.

Ist es tatsächlich so simpel? / Bestechend einfache Regel (?)
Doch was bedeutet das im Falle der 200-Tage-Linie genau? Die Faustregel lautet: Klettert der beobachtete Index oder die ausgewählte Aktie über den gleitenden Durchschnitt, der in diesem Fall als Widerstandslinie fungiert, dann heißt es kaufen. Anleger können davon ausgehen, dass der Kurs weiter steigt.

Durchbricht hingegen der Kurs die 200-Tage-Linie, die in diesem Fall eine Unterstützungslinie darstellt, von oben nach unten, dann heißt es verkaufen. Der Kurs dürfte weiter fallen. Viele Anleger dürften sich nun fragen, warum man ausgerechnet den gleitenden Durchschnitt der vergangenen 200 Tage beobachtet - und nicht etwa die 137-Tage-Linie. Ganz einfach deshalb: Im Backtesting hat sich die 200-Tage-Linie als besonders valider Indikator erwiesen.

Gefahr von Fehlsignalen
Weil sie selbst fundamental ausgerichteten Marktteilnehmern geläufig ist, ist schon allein die psychologische Wirkungder 200-Tage-Linie enorm groß. Zudem besticht sie im Gegensatz zu vielen anderen technischen Hilfsmitteln durch ihre große Einfachheit. Diesen Vorteilen stehen aber auch zahlreiche Nachteile gegenüber: Die Gefahr von Fehlsignalen etwa ist bei dieser Strategie nicht zu verachten, häufig greift sie einfach zu kurz. So überwand der Dax Anfang 2002 die 200-Tage-Linie nur kurz, um dann wieder zurückzufallen.

Nichts für Seitwärtsmärkte
Als Anlagestrategie für Privatinvestoren empfiehlt sich die reine 200-Tage-Methode vor allem bei ausgeprägten Markttrends. In einer volatilen Seitwärtsbewegung ist hingegen die Gefahr von Fehlsignalen erhöht, und die Kosten für Käufe und Verkäufe fressen die Gewinne auf.

links:

http://www.finanzen.net/lexikon/chartanalyse

http://boerse.ard.de/boersenwissen