Die "SKS-Formation"
Es gibt ein unbestreitbares Phänomen. Und das lautet: Kurse bewegen sich in Trends. Und diese Trends besitzen die Tendenz, sich solange fortzusetzen, bis sich die Angebot-Nachfrage-Konstellation ändert. Und noch mehr: Die Änderung der...
...Angebot-Nachfrage-Konstellation geht mit bestimmten Mustern einher, so genannten Chartformationen. Und diese Formationen können ebenso wie auch der Trend analysiert werden. Prima! Die einzige Konstante an der Börse ist das Anlegerverhalten. Und das wird sich (wohl) nicht ändern, weil sich der Mensch nicht ändern wird hinsichtlich seiner Stimmungen, seiner Hoffnungen, seinem Zweifel, seiner Gier, seiner Panik und seiner Maßlosigkeit. Wir besitzen also ein interessantes Werkzeug, nämlich den Kursverlauf in einem Chart, um Prognosen zu erstellen - Bilder, von denen wir behaupten können, dass sie oft mehr als tausend Worte sagen (können).
Man weiß jedoch, dass die Charttechnik häufig belächelt wird.
Es stellt sich die Frage: "Wie verlässlich ist diese Analysemethode wirklich?"
Antwort: Belächelt ist noch eine recht freundliche Formulierung. Die Statistik spricht jedoch durchaus für die Charttechnik. Die durchaus bekannte "Schulter-Kopf-Schulter-Formation" (SKS) -beispielsweise- ist ein gutes Beispiel, denn sie ist eine der zuverlässigsten Konstellationen. Es wurde statistisch nachgewiesen, und zwar unter Einbeziehung verschiedener Zeiträume und Assetklassen, dass die Abwärtsprognosen, die die Charttechnik aufgrund dieser Formation macht, in der Vergangenheit zu fast 85 Prozent eintrafen.
Einwurf: Da verwundert es nicht, dass wohl jede Bank und jedes größere Finanzhaus heute zumindest zum Teil auch die Charttechnik bei ihren Investmententscheidungen heranzieht. Sehr wahrscheinlich haben wir es also wohl auch mit einer Form der selbsterfüllenden Prophezeiung zu tun?
Konkreter: Wohl richtig >> Weil viele Investoren die Charttechnik einsetzen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Prognosen, die darin getroffen werden, auch eintreffen. Aber das ist ja kein Manko, im Gegenteil: Mit der Charttechnik haben Investoren ein Instrument, dass sich vor allem im Risikomanagement heute sehr gut einsetzen lässt. Sie wissen somit, an welchen Punkten die Risiken steigen und können auf diese Weise sehr gut Verluste begrenzen. Das ist vergleichbar mit dem Fußball: Wichtig ist es zunächst einmal, kein Tor zu kassieren. Das ist der erste Schritt zum Erfolg.
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