DAX EOM-Indikator
Man stelle sich vor, Jemand will von sich sagen: Ich will EINMAL im Monat aktiv an den Börsen "agieren". Nun, wie könnte das gehen? Alle Infos in den Kursen enthalten - ok...(?), daher reicht es vielleicht nur einmal im Monat zu wissen, was man zu tun...
...hat: Zu(kaufen), Halten, gar (Teil-)Verkauf? Nun, es gibt immer die Möglichkeit, komplexe Fragen mit einfachen Antworten auf den Punkt zu bringen:
Trend (?): Läuft, oder läuft nicht (mehr) - so einfach könnte man die Sache angehen. Praktischerweise gibt es zu dieser Fragestellung, ob ein Trend existiert (Aufwärtstrend, Seitwärts- oder Abwärtstrend) mehrere Studien aus der Kapitalmarktforschung, empirische Beobachtungen meinerseits (jedoch erst seit ca. 17 Jahren, noch nicht seit 24 oder 32 = wären dann 4 "Börsen-Zyklen"), sowie logische Schlüsse welche auch der Newbie aus der Beobachtung eines Chartverlaufs über mehrere Perioden (Jahre) ziehen kann.
Kommen wir also zu einem Trendfolge-System, ein Indikator, welcher Einem den aktuellen Weg zeigen kann - und dessen mögliche Wahrscheinlichkeit bzgl. Trend-Fortsetzung in der BEREITS (!) eingeschlagenen Richtung. Der bisherige Trend könnte also den weiteren Trend weisen, welcher jedoch IRGENDWANN (!), so sagt es die Vergangenheit, mittelfristig gestoppt werden kann.
Mittelfristig deswegen, weil LANGFRISTIG die beiden bekannten US-Aktienindizes Dow Jones Industrial Average (seit 1896), und sein marktbreiterer Bruder (S&P 500) bereits seit zig Jahren, bzw. bereits seit über 100 Jahren (!) unentwegt über längere Perioden (!!) immer auf neue Hochs gestiegen sind. Hier ist jedoch auch auf das Event im Jahr 1929 beim Dow Jones hinzuweisen - folgend dem Jahrhundertcrash hat es doch sehr lange Zeit (für ein Menschenleben) benötigt, dass der Dow wieder sein zuvor im Jahr 1929 erreichtes (vorheriges) Allzeithoch wieder erreicht hat. Anzumerken ist hier auch, dass zwischen diesen 2 Punkten ein Weltkrieg gelegen ist.
Nun zum oben abgebildeten Chart / "Der EOM-indikator (EOM = End of month) ist ein Trendfolgeindikator"
Im Prinzip geht es bei dieser Strategie nur darum, dem aktuellen Kursverlauf zu folgen. Die Kapitalmarktforschung hat nämlichfestgestellt, dass Aktien mit den höchsten bzw. niedrigsten Renditen über einen kurzen Zeitraum von 6 - 12 Monaten diesen Renditetrend relativ oft fortsetzen. Als Anleger kann man also einen kleinen Vorteil erzielen, wenn man diese
Auffälligkeiten verfolgt und sich für eine Fortsetzung dieses Trends positioniert.
Praktisch gesprochen sollte man nach dieser Regel kaufen, wenn die Kurse steigen und verkaufen, wenn die Kurse fallen.
Im Prinzip funktioniert der EOM-Indikator ähnlich, nur dass dieser (der Name sagt es schon) nicht täglich, sondern einmal am Monatsende überprüft wird. Der Vorteil dieser Vorgehensweise ist, dass es durch die monatliche Betrachtung zu einer Glättung der Signale kommt. Das kann im seltenen Fall eines plötzlich und abrupt eintretenden Crashs zu einem verspäteten Ausstiegssignal führen (siehe 2011), senkt aber in Seitwärts- und Umkehrphasen der Märkte die Anzahl der Fehlsignale.
Die Regeln für den Monatsindikator sind entsprechend einfach. Am Ende eines letzten Handelstages im Monat stellen sich folgende Fragen:
1) Steht der DAX per Schlusskurs über seinem 36-Wochendurchschnitt?
Steht der DAX folglich am Ende eines Monats über dem Durchschnittswert der letzten 36 Wochen, dann erzeugt das ein Kaufsignal, da wir unterstellen, dass in diesem Fall ein positiver Trend vorliegt.
2) Steht der DAX per Schlusskurs unter seinem 36-Wochendurchschnitt?
Steht der DAX aber am Ende eines Monats unter dem Durchschnittswert der letzten 36 Wochen, dann erzeugt das ein Verkaufssignal, da wir unterstellen, dass in diesem Fall ein negativer Trend vorliegt.
So einfach die Regeln auch klingen mag - Langfristig konnten bisher recht brauchbare Resultate erzielt werden. Wichtiger ist es aber wohl, sich mit der Thematik "Trendfolge", nachhaltiger Trend-Richtung und passender Fundamentals auseinanderzusetzen. Mittels klarem Regelwerk fällt dann ein Einstieg in dieses Thema sicher um Einiges einfacher - als ohne "Starthilfe".