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VUKA

Dynamische Komplexität, Entscheidungen unter Risiko

Es ist für uns Alle eine Herausforderung, mit den Risiken in einer (dynamischen) komplexen Welt effektiv umzugehen. Diese dynamische, komplexe Welt wird von Fachleuten in den USA mit dem Akronym VUCA gekennzeichnet.

VUKA positiv (Spielerisch "damit" umgehen)

VUCA (deutsch: VUKA) steht für

♦ Volatility (Volatilität)
♦ Uncertainty (Unsicherheit)
♦ Complexity (Komplexität)
♦ Ambiguity (Ambiguität, d.h. Mehrdeutigkeit).

Das VUCA-Konzept zur Beschreibung einer sich dynamisch ändernden Welt entstand in den 90er-Jahren am U.S. Army War College in Carlisle, Pennsylvania. Insbesondere der Zukunftsforscher Bob Johansen nahm den Begriff auf und übertrug ihn auf die Welt der Wirtschaft und ihre Herausforderungen.

Unternehmen, aber auch wir Alle, agieren in einer unbeständigen, unsicheren wie komplexen und mehrdeutigen Umgebung. Bis zu einem gewissen Grad war das schon immer so. Doch in den letzten zwei Jahrzehnten hat sich das Ausmaß an Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit wesentlich erhöht.

Um insbesondere in einer Welt mit zunehmender dynamischen KOMPLEXITÄT Resilienz zeigen zu können, benötigen Führungskräfte ein gutes Verständnis um diese Dynamik in der VUKA-Welt und als wichtiges Tool dient hier insbesondere ein effektives Risiko-Management.

Bildquelle: www.strategicthinking.eu

VOLATILITÄT

Die Lebensdauer von Unternehmen, die im S&P 500-Aktienindex gelistet sind, ist innerhalb der letzten fünf Jahrzehnte relativ stark gesunken. Im Jahr 1958 wurden die Unternehmen im Durchschnitt noch 61 Jahre als, bis zum Jahr 1980 sank dann die durchschnittliche Lebensdauer von S&P-500-Firmen auf 25 Jahre und bis 2012 weiter auf 18 Jahre. Dies ist wohl ein Indiz dafür, dass die Existenz eines Unternehmens in einer unbeständigen Welt schnell in Gefahr geraten kann.

Unbeständigkeit und rascher Wandel sind zu einem wesentlichen Kennzeichen entwickelter Industriegesellschaften geworden. (Bsp.: extrem rasche Innovationszyklen, vor 20 Jahren noch gedruckte Straßenkarten, dass Navigationsgeräte, nun Smartphones mit gleicher Funktion).

Man sieht, die Kombination aus Konkurrenz, technologischem Fortschritt (mittlerweile extrem rasant) und eng vernetzten globalen Märkten hat Schwankungen zum Dauerzustand gemacht. Jede Schwankung bringt Chance und Risiken.

Die Herausforderung besteht darin, die Schwankungen und Trends rechtzeitig zu erkennen, die Risiken objektiv einschätzen zu können, im besten Fall zu minimieren und die Chancen zu ergreifen.

UNSICHERHEIT

Unsicherheit ist eine wesentliche Folge komplexer dynamischer Systeme. Die Herausforderung für Unternehmen (Führungskräfte) besteht darin, unter hoher Unsicherheit gute Entscheidungen zu treffen und Risiken zu minimieren.

KOMPLEXITÄT

Die dynamische Komplexität ist wohl die wesentliche Ursache für Volatilität und Unsicherheit. So kann aber auch ein komplexes Produktportfolio eines Unternehmens auch zu (unnötiger) Komplexität führen. In der Regel zahlt sich dann eine Reduzierung der Komplexität von Produktportfolios aus. Nach einer Studie von Roland Berger Strategy Consultants aus dem Jahr 2012 werden die Automobilindustrie und die Konsumgüterindustrie als positive Beispiele für die Begrenzung von Portfolio-Komplexität hervorgehoben.

AMBIGUITÄT

Viele (Markt-)Entwicklungen lassen sich sehr unterschiedlich deuten. Von deren (korrekter) Deutung und (scheinbar) rationaler Bewertung hängt es jedoch oft ab, wie ein Unternehmen wichtige Entscheidungen trifft.

Ambiguität kann zu einem Faktor werden, der die Unsicherheit erhöht. Ist die Deutung eines bestimmten Trends positiv oder negativ? Die Herausforderung für Unternehmen (Führungskräfte) besteht darin, sich dieser Mehrdeutigkeit bewusst zu sein, und bei Entscheidungen auch ANDERE Deutungen (Fakten) als die von Einem bevorzugte Version (selektive perception, confirmation bias, etc.) in Betracht zu ziehen.

AGILITÄT

Um somit die Herausforderungen bewältigen zu können, in einer VUKA-Welt voller Risiken und dynamischer Komplexität, benötigt man Agilität und Resilienz.

Unter Agilität versteht man nach Alberts "die Fähigkeit, Veränderungen der Umstände erfolgreich zu meisten".
(Alberts DS, 2011: The agility advantage: a survival guide for complex enterprises and endeavors. CCRP, Washington D.C.)

Agilität bedeutet in diesem Zusammenhang nicht unbedingt immer Schnelligkeit, sondern vielmehr permanente Wachsamkeit für Veränderungen, Chancen und Risiken sowie die Bereitschaft und Fähigkeit, erforderliche Entscheidungen -sofern notwendig- OHNE Zaudern zu treffen und umzusetzen.

link: https://books.google.at/books