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Paulson (Berühmter Hedge-Fonds)

John Paulson (Berühmter Hedge-Fonds Manager)
Gründung seiner Ges. im Jahr: 1994

Etliche Hedge-Fonds existieren nun seit mehr als 10 Jahren. Eine dieser Investmentgesellschaften wurde im Jahr 1994 mit einem Startkapital von USD 2 Mio. von John Paulson gegründet: Paulson & Co.

J. Paulson versus S&P 500 (2012-04/2016), source: tipranks.comIm Vergleich mit dem marktbreiten US-Aktienindex S&P 500 im 4-Jahresvergleich ein Verlierer

Die Euro am Sonntag per 04/2016 betitelt einen aktuellen Artikel zu John Paulson eher negativ: "Gewinner im Verlierermodus".

Hedgefondsmanager wie der US-Milliardär John Paulson haben in den letzten Monaten viel Geld und eine Menge Renommee verloren, da sie sich mit Übernahmespekulationen verhoben haben. Den letzten grossen Treffer landete Paulson im Jahr 2010, als er allein durch Goldinvestments einen zusätzlichen Gewinn von USD 5 Mrd. erzielte.

Wie später in diesem Artikel angeführt, setzt Paulson aktuell (April 2016) verstärkt auf den Pharma-Sektor. In diesem Zusammenhang hätte man jedoch seit 2012 ein profitableres und wohl günstigeres Investment in einem Health-Care-ETF gefunden, siehe Sektor-ETF: XLV (90% seit April 2012 versus minus 2% "Paulson & Co." im gleichen Zeitraum).

Meiner Meinung nach erkennt man sehr gut am Beispiel "Paulson", wie sich die Wall-Street-Geschichte alle Jahre, bzw. Jahrzehnte wiederholt: Wie im Glücksrad ist mal der Eine, oder mal die Andere zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Dennoch gibt es Ausnahmen, wie Warren Buffet, die- unabhängig vom Marktumfeld- auf 5 Jahres-sicht (rollierend) ihren Investoren regelmässig eine positive Rendite erwirtschaftet haben.

Kurz zu den "Glücks-Jahren/Zeiträumen" in den entwickelten Aktienmärkten:
a) Bisher waren die goldenen Aktienjahre wohl die gesamte Periode der 80er und 90er-Jahre des letzten Jahrhunderts.
(Achtung: auch in diesen Jahren gab es teilweise kräftigere Kursrückgänge!)
b) Nach einer Pause von 2000 bis 2003 (überzogene Aktienbewertungen) ging es mit positiven Jahresrenditen weiter - und zwar von 2003 bis zum Jahr 2007.
c) Wer das Jahr 2008 meiden konnte und erst wieder seit 2009 am Aktienmarkt dabei ist, hatte eine "goldilocks-periode" bis zum Q2/2014 vorgefunden.

Zusatzinfo: Zwischen dem Jahr 1990 und 2000 war das maximale Intra-Year-Minus im S&P 500 nur ca. 6% (unglaublich).

Seit dem 2. Halbjahr 2014 kann man (endlich) wieder klar die Glücksritter von Risiko-Managern unterscheiden. Langfristig gesehen hat bisher Wall-Street die meisten Langfristanleger belohnt, kurzfristig jedoch wurden Trittbrettfahrer tlw. heftig abgestraft, bzw. besagte Glücksritter freudig belohnt.

Das einzig Entscheidende sollte tatsächlich die Fähigkeit/Eigenschaft der Investmentgesellschaft, des Investors sein, einen Track-Record über 5 Jahre, 10 Jahre, 20 Jahre, etc. hochhalten und durchhalten zu können. Zwischenzeitliche Verluste gehören dazu, doch wage ich zu bezweifeln, ob ein 25%-Verlust, 30% oder gar 35%-Verlust von einem risiko-affinen Investor überhaupt tolerierbar ist. Einfache Mathematik besagt, dass bei einem Kursverlust (sagen wir in einem Jahr) von 30%, im Folgejahr ein Gewinn von > 42% benötigt wird, um wieder bei Null aussteigen zu können!

Folgend der Prämisse, dass es im Markt kein "Free-lunch" geben sollte, müsste man somit im Folgejahr ein überproportionales Risiko eingehen...womit wir wieder beim Thema des Glücksritters wären...

Zurück zu Paulson: Auch wenn Paulsons Vermögen von geschätzt neun bis zehn Milliarden Dollar nicht beliebig ausdehnbar ist wie die EZB-Bilanz, es ist groß genug, um für ­Beruhigung bei seinen verbliebenen Anlegern zu sorgen. Dabei geht es laut einer Mitteilung an die Finanzaufsicht in New York darum, für eine Kreditlinie zu haften, die es den Fonds ermöglichen soll, kurzfristige Deals zu stemmen (Status: April 2016).

Bisher wurden die Kredite über die Managementgebühr und über eine ­Abgabe bei positiver Wertentwicklung abgedeckt. Doch weil Hedgefonds wie denen von Paulson die Anleger wegen der schlechten Performance der letzten Jahre davonlaufen, reicht das nicht mehr. Zu den Managern, die zuletzt ­Milliarden verbrannten, zählen auch Hedgefonds-Gurus wie Daniel Loeb oder Daniel Och. Doch Paulson sorgt mit der Öffnung seiner Privatschatulle einmal mehr für die größte Aufmerksamkeit: "Er ist eine Art Rockstar unter den ­Hedgefondsmanagern", sagt John Micklethwait, Chefherausgeber beim US-Wirtschaftsnachrichtenhaus Bloomberg.

Paulsons Aufstieg zum Milliardär begann während der Finanzkrise. Er sah den Zusammenbruch des US-Hypothekenmarkts mit all seinen strukturierten Finanzprodukten voraus und positionierte sich frühzeitig mit Kreditausfallversicherungen und anderen Papieren dagegen. Dadurch stieg das von seinen Fonds verwaltete Vermögen laut Medienangaben allein 2007 um 15 Milliarden Dollar.

Fusionen als Renditetreiber: Als in der Folge die Probleme aus den Schrottpapieren die Bücher der Banken immer mehr belasteten, kaufte er Aktien von US-Finanzinstituten wie Goldman Sachs und Bank of America auf deren Tiefstständen. Auch hier zeigte er Gespür. Die Titel haben sich seitdem vervielfacht. In den Jahren danach setzte Paulson immer mehr auf Fusionen und Zusammenschlüsse.

"Wenn es Ihnen gelingt, unterbewertete Firmen zu finden, die zu Übernahmezielen werden, können Sie attraktive Renditen erzielen", sagte er 2014 auf ­einer US-Konferenz des Investment­magazins "Alpha". Eine weitere Maxime dabei: Nicht bei einem Bieterkampf aussteigen, denn die Kurse könnten durch Gegenangebote und neu einsteigende Mitbewerber immer weiter steigen.

Erst kürzlich machte Paulson Schlagzeilen, als er seiner ehemaligen Universität Harvard eine Rekord-Spende über 400 Millionen Dollar überreichte. 2012 hatte er sich hierzulande im Übernahmepoker um den Krankenhausbetreiber Rhön-Klinikum eingeschaltet.

Aktuell beträgt das von ihm verwaltete Vermögen (Kennzahl AUM/Assets under Management) ca. USD 14,3 Mrd. per März 2016, versus USD 16,1 Mrd. im Nov. 2015. Seine aktuellen Investments befinden sich hauptsächlich im Pharmasektor, siehe aktuelle Asset-Allocation:

Quelle: tipranks.com

♦ Im Jahr 2011 betrug der Wert seiner (Aktien-)Investments ca. USD 36 Mrd.
♦ 9 Jahre früher/im Jahr 2002 betrug der Wert seiner Aktien-investments erst ca. USD 190 Mio.

Karriere zuvor: Von 1984-1988 war er Geschäftsführer für Fusionen und Übernahmen bei der US-amerikanischen Investmentbank Bear Stearns. Paulson arbeitete von 1988-1992 als Teilhaber bei dem Finanzinvestor Gruss Partners. 1994 gründete er seinen eigenen Hedge-Fonds Paulson & Co. mit einem Startkapital von USD 2 Mio.

Handelsblatt-Artikel: http://www.handelsblatt.com

EAS-Artikel: http://www.finanzen.net

wikipedia.org/wiki/John_Paulson

Status April 2016: http://dealbreaker.com/2016/04/whatever-doesnt-kill-john-paulson-makes-him-stronger

insidermonkey: http://www.insidermonkey.com